Offener Brief an Julia Schramm, Mitglied im Bundesvorstand der Piratenpartei

Liebe Julia,

wir kennen uns nur flüchtig und haben nur einmal kurz auf einem LPT NRW miteinander gesprochen, aber vielleicht erinnerst du dich ja, ich bin der große schlaksige Kerl mit Dreadlocks, Bart und den vielen Kindern. Und ja, ich bin auch aktives Mitglieder der AG Waffenrecht und darüber hinaus auch Sportschütze. Deswegen war ich sehr erschrocken, in einem Bericht auf heise.de folgendes Zitat von dir zu lesen:

„Julia Schramm ihrerseits lobte Liquid Feedback als trollfreie Zone im Netz, in der das bessere Argument gewinne. […] Den von Malte Spitz erhobenen Vorwurf eines speziellen Sexismus unter den Piraten („Tittenbonus“, „Muschi als Türöffner für Bundestagswahlplätze“) quittierte sie mit der Hoffnung, die Piratenpartei könnte diese erbärmlichen Ausfälle ebenso loswerden wie sie die Waffenrechtler und andere Verirrte verabschiedet habe.“

Ich komme direkt zur Sache: Es ist sehr bedenklich, wenn du als Mitglied des Bundesvorstands der Piraten die Mitglieder der AG Waffenrecht auf die selbe Stufe stellst, wie Sexisten, Verschwörungstheoretiker, Rechte und andere problematisch Personen, die sich in der Partei tummeln. Auch Bernd und Klaus haben sich in der Vergangenheit ähnlich kritisch gegenüber der AG geäußert. Insgesamt halte ich diese Entwicklung für sehr problematisch, denn offenbar wird hier über eine Sache gerichtet, von der weder du, noch Bernd, noch Klaus irgendeine Ahnung habt. Warum ich nun dir schreibe? Nun, deine Formulierung war so ziemlich die krasseste und beleidigenste gegen uns, die ich bisher gelesen habe. Ich wundere mich, wie du dazu kommst so etwas zu Piraten zu sagen, die du nicht einmal kennst. Und ich frage mich, in welcher Weise du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast.

Ich vermute, dass du deine Aussage auf die LQFB Initiative von Hollarius stützt, die ja ein Verbot des Großkaliber-Schießsports fordert. In diesem Zusammenhang ist es gerade zu lächerlich die Aussage zu treffen, dass unser ach so tolles flüssiges Demokratie-Tool eine trollfreie Zone sei. Das ist es nicht und das kannst du an der genannten Initiative sehr gut nachvollziehen: Es wurden von Anfang an Fakten ignoriert, es wurde deutlich, dass der Autor der Initiative weder die bestehende Gesetzeslage kennt, noch sich mit entsprechenden Statistiken beschäftigt hat und trotzdem wurde die Initiative mit großer Mehrheit angenommen. Das hat mir persönlich gezeigt, dass die Piraten vor Populismus – denn nichts anderes ist diese Initiative, die übrigens 1 zu 1 hätte von den Grünen stammen können – nicht immun sind. Und offenbar sind es Teile des Bundesvorstands auch nicht. Und das Liquid Feedback irgendwie repräsentativ wäre – nun, das wissen wir alle – das ist im Moment nicht der Fall. LQFB ist nur repräsentativ für sich selbst, nicht aber für „die PIRATEN“.

Julia, sind wir nicht als Partei angetreten, die sich der Sachlichkeit verschreibt? Sind wir nicht die, die damals angetreten sind, weil wir diese Stopp-Schild-Symbolpolitik satt hatten? Sind wir nicht mehr die, die es besser machen wollen, als die Altparteien? Du musst uns nicht mögen und du musst auch nicht unsere Meinung teilen, aber uns öffentlich in deiner Funktion als Mitglied des Bundesvorstands zu bashen ist… deiner Position unwürdig. Höflich gesagt. Weißt du, ich denke die AG Waffenrecht ist mit eine der produktivsten AGs innerhalb der Partei. Wir haben schon einiges erreicht, obwohl wir noch nicht mal ein Jahr aktiv sind.

Es ist uns zum Beispiel gelungen Statistiken vom BKA zu bekommen, die seit 2002 unter Verschluss waren. Diese Statistiken können als sachliche Entscheidungsgrundlage für eine Veränderung des existierenden Waffenrechts dienen. Und wir haben es geschafft die Partei innerhalb der Schützenschaft sehr bekannt zu machen. Das unsere Arbeit dann von Piraten wie Hollarius und dir wieder zu nichte gemacht wird, ist sehr enttäuschend. Diese unsägliche LQFB Initiative hat jedenfalls unter uns Schießsportlern große Wellen geschlagen und deine Aussagen machen es irgendwie nicht wirklich besser.

Wir sind nicht fehlgeleitet, wir sind keine Verirrten und du musst uns auch nicht loswerden. Und erbärmlich sind wir erst recht nicht. Beschäftige dich bitte mit unserer Arbeit, rede verdammt noch mal mit uns, bevor du uns in der Öffentlichkeit durch den Kakao ziehst. Und wir sind auch keine Lobbyisten, wie so gerne behauptet wird. Wir sind im Moment die einzigen in der politischen Landschaft, die versuchen aufgrund von Fakten das zu belegen, was Sportschützen – eine durch die Altparteien mit Symbolpolitik gegängelte Bevölkerungsgruppe – seit Jahren sagen.

Du kannst ja mal in die von uns beschafften BKA Lagebilder schauen, die findest du hier auf dem Blog, oder auf den Wiki-Seiten der AG Waffenrecht. Da findet sich zum Beispiel sowas wie dieser interessante Absatz:

„Die Anzahl der Straftaten unter Verwendung von Schusswaffen und die Anzahl der Fälle in denen mit einer Schusswaffe gedroht, oder geschossen wurde, sind geringfügig angestiegen. Wenngleich das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung immer wieder durch einzelne Straftaten mit Schusswaffengebrauch, wie beispielsweise durch Amoktaten, stark beeinträchtigt wird, ist das für die Bevölkerung aus der Waffenkriminalität resultierende Gefährdungspotenzial gering. Straftaten, in denen Schusswaffen verwendet wurden, machen lediglich 0,2% der in der PKS erfassten Fälle aus.“

In diesen Statistiken werden allerdings Sportwaffen und illegale Waffen nicht differenziert. Du kannst aber davon ausgehen, dass Straftaten mit legal besessenen Waffen nur sehr selten vorkommen. Unter diesem Aspekt solltest du dir die Initiative zum Großkaliber-Verbot nochmal genau ansehen. Vielleicht wirst du feststellen, dass diese Initiative genau so symbolpolitisch ist, wie Stopp-Schilder vor Internetseiten zu heften, Bürger aufgrund von „Terrorismusgefahr“ unter Generalverdacht zu stellen, oder Bahnhöfe mit Kameras zu überwachen, anstatt mit Polizisten. Letztendlich musst du dir auch beim Waffenrecht die essentielle Frage stellen: Wollen wir einen Staat, der seinen Bürgern vertraut, oder wollen wir es nicht?

Ich habe diese Frage für mich beantwortet. Schon vor langer Zeit. Deswegen bin ich damals Pirat geworden. Und du?

PS: Es steht jedem frei diesen offenen Brief in den Kommentaren mit zu unterzeichnen.

86 Kommentare

  1. +1

    Wieder mal ein BuVo-Mitglied welches das Wort Waffenrecht nach eigenem Gutdünken als „Recht auf Waffen“ statt „Recht bzgl. Waffen“ interpretiert und die legalen und gesetzestreuen Besitzer pauschal in die Ecke der Irren, Verwirrten und Narren stellt.

    Wofür die AG Waffenrecht steht, kann man im Wiki nachlesen, aber es ist ja viel einfacher, eigene Vorurteile zu pflegen als sich selber sachkundig zu machen.

    Wer Position zum aktuellen Waffenrecht beziehen möchte, ist in der AG herzlich eingeladen. Auch belegte Kontra-Argumente werden angenommen und diskutiert. Dazu nutzen wir seit kurzem die „Papiere der AG Meinungsfindungstool“: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Waffenrecht/Papiere

    Von daher nicht motzen und moppen, sondern mitarbeiten!

  2. Franzi

    Hat Julia schonmal mit der AG Waffenrecht kommuniziert? Oder ist sonst bekannt ob sie sich mit dem Thema mehr auseinander gesetzt hat als die üblichen Gedanken dazu? (Übliche Gedanken: „Waffen können misbraucht werden“ – „Viele Sportschützen haben ihre Waffen noch nie missbraucht“ etc.)

    Ich unterstütze deinen Brief. Finde ihre Aussage, gerade in ihrer Position, absolut daneben. (Habe den Artikel nicht gelesen. Beziehe mich nur auf genanntes Zitat.)

    • Marc

      Eine Kommunikation von Julia mit der AG hat meines Wissens nicht stattgefunden. In wie weit sie sich persönlich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, kann ich persönlich natürlich nur vermuten.

    • Guido Körber

      Leider nein. Wie in den meisten Fällen findet keine Kommunikation statt, was nicht daran liegt, dass die AG dem gegenüber nicht offen wäre.

  3. Merlin

    Ich unterstütze diesen Brief weil ich mich ebenfalls nicht mundtot machen lassen will und für mein Recht auf meine Lebensplanung einstehe.

    Gruß

    Peter

  4. +1, danke für Deine Initiative, Marc.

    Ich finde es absolut beschämend und verwerflich, wie über engagierte Piraten (ja, auch wir „erbärmliche“, „verirrte“ AG-Waffenrechtler sind Piraten) auf höchster Bundesebene von einer Bundesvorständin medial gebasht werden.

    Ich frage mich, ob meine regionale Basisarbeit für die Piratenpartei denn Sinn macht, wenn die Mitglieder des Bundesvorstands zeigen, wofür die Piraten EBEN NICHT stehen sollten: Vorverurteilung ohne sich überhaupt mit einem Thema auseinander gesetzt zu haben.

    Als Mitglied der Piratenpartei erwarte ich von Dir, Julia, eine Erklärung, was Dich als Mitglied des BuVo zu dieser beleidigenden Aussage veranlasst hat. Eine Entschuldigung kannst Du Dir natürlich gerne sparen, dafür ist es eh zu spät.

  5. (Habe keine Waffen und will auch keine aber von einem BuVo sollte man mehr erwarten können)

    Dass (im Brief bitte nachbessern) das Buch bei soviel Populismus und Ignoranz noch nicht fertig ist, sollte eigentlich verwundern…….

  6. Johannes Bormann

    +1

    der BuVo benimmt sich eben wie Prolitiker – was soll man weiter dazu sagen….
    Interessant wäre, eine Antwort auf diesen ehrlichen Brief zu sehen.
    Gruß
    Hannes_55

  7. Axel Hammer (aka Piraten-Axel)

    Gut geschrieben, ganz meine Meinung.
    Von einem BuVo-Mitglied erwatre ich eine gewisse Professionalität sowohl was die Inhalte als auch die Wortwahl angeht.
    Axel

  8. oliver huber

    lieber marc, ich kann dir nur in allem beipflichten, ich bin zwar keine mitglied der piratenpartei, aber äusserungen wie die von frau schramm finde ich einfach nur beleidigend. sie hinterlässt ein vollkommen vorurteilsbeladenen eindruck der nicht weniger reaktionär rüberkommt als äußerungen des franz josef strauss, gott hab ihn seelig. bis jetzt habe ich immer noch die hoffnung, das sich mit den piraten ein partei etabliert, die die chance wahrnimmt menschen wieder vertrauen in die tranzperenz von politischem handeln zu geben.
    grade de arbeit der ag-waffenrecht ist demokratisch und offen für JEDEN. aber so ist das eben mit den legalwaffen besitzern, die streiten nicht sondern suchen nach lösungen……
    super arbeit grüße oliver

  9. volker t.

    Volle Zustimmung!

    Es stimmt schon sehr bedenklich, dass sich die Piraten zu einer weiteren Verbotspartei mausern und die BuVos es den Politikern der etablierten Parteien nachmachen: Keine Ahnung haben, aber kräftig dem Populismus huldigen.

    Grüße
    volker t.
    (Gemäß Aussage von Fr. Schramm ein erbärmlicher Verirrter!)

  10. Bin Pirat, kein Sportschütze, stimme dem Inhalt des Briefes voll zu.

    Allerdings finde ich es trotzdem wenig angebracht einen Shitstorm zu starten bevor sie sich persönlich dazu geäußert hat. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist die Piraten zu repräsentieren. Da kann im Eifer des Gefechts schon mal ein gut gemeinter (Beispiel gesucht für durchgefallenes böses Thema im LQFB ) aber unüberlegter und im Kern antipiratischer Satz schon vorkommen.

    Meiner Meinung sollte sie sich offiziell entschuldigen oder korrigieren und gut is. Jetzt die Buch Geschichte wieder anzuprangern geht doch am Thema vorbei.

    Dieses aufeinander losgehen nervt mich

    • Marc

      Hi! Ich möchte mit meinem Beitrag gewiss keinen Shitstorm lostreten, weswegen ich den Brief bewusst sachlich verfasst habe. Ich kann auch anders, aber das wäre nicht angebracht. Das nur als Hinweis. Und mit dem Buch… nun das ist mir persönlich völlig schnurz. Mir geht’s lediglich um Fairness.

  11. Friedrich Bohm

    Tinos
    Bin Pirat, Mandatsträger und Direktkandidat für den Wahlkreis 43 niedersächsische Landtagswahl,–ich werde genau diese Thematik für meinen Landtagswahlkampf nutzen und daran festmachen wie der Staat mit seinen Bürgern umgeht.
    Die Piratenpartei hat die Chance liberale, verantwortungsvolle, bürgervertrauende, sachkundige Gebotspolitik zu versuchen oder aber in die allgemeine Jammerverbotsposaune zu blasen.
    Ich werde für die Piraten den erstgenannten Weg gehen.

  12. Ich erwarte jetzt mal langsam eine eindeutige Position der Piratenpartei zum Waffenrecht. Und zwar vor den Wahlen. Die bisherigen offiziell zugänglichen Informationen stellen sich mir momentan wie folgt dar:

    „Waffen mit großer Feuerrate und Munition mit großer Tödlichkeit und großer Mannstoppwirkung gehören nicht in private Hand.
    Sportschützen dürfen gerne auf Pappscheiben schießen, dafür braucht man aber weder große Kaliber noch halbautomatische Waffen.
    Die Piratenpartei hat sich von Waffenrechtlern und anderen Verirrten verabschiedet !“

    Soll das so als Wahlempfehlung an Schützenvereine und Hegeringe weiter gehen ?

  13. Martina

    Bin kein Pirat, bin Sportschützin, mein Mann ist auch noch Jäger und wir halten diesen Beitrag, auf den Frau Triebel verlinkt hat, für beachtenswert. Bin mal auf die Antwort von Frau Schramm gespannt, ob sie Veerantwortung für Ihre Entgleisung übernimmt oder ob sie es macht wie alle anderen. Marc’s Brief kann ich nur zustimmen.

  14. Martina

    Hallo Friesengeist,

    du solltest Dich über Waffen genauer informieren. Vielleicht fragst Du in facebook einfach mal Frau Triebel.

    Es gibt durchaus noch andere Informationen, als die Dogmen, die Du nennst. Auch einschüssige Kleinkaliberwaffen sind tödlich. Jeder Waffentyp, von Luftpistolen über Kleinkaliberpistolen, Großkaliberpistolen bis hin zum .454 Casull meines Mannes haben alle unterschiedliche Anforderungen an den Schützen (über die Casull kann ich allerdings nicht mitreden). Ich hoffe nicht, dass sich die Piratenpartei von Schützen und Jägern verabschiedet hat, obgleich, um wählbar zu werden, muss sie auch noch zu anderen Themen Stellung beziehen. Wenn Du als Pirat Deine Dogmen an Schützenvereine und Hegeringe weitergeben willst, was versprichst Du Dir denn davon?

    • Marc

      Martina, du solltest den Kommentar von Friesengeist nochmal lesen, er hat nur aus der LQFB Initiative zitiert, und kritisiert diese.

    • Hallo Martina. Noch mal zum besseren Verständnis. Ich zitiere hier nicht nur die Aussagen aus dem LQFB, sondern auch eine deutliche Stellungnahme aus dem Bundesvorstand.

      Diese Aussagen sind öffentlich und spiegeln mir zur Zeit den Standpunkt der Piratenpartei wieder.

      Und wenn da nicht mal langsam was Konkretes rüberkommt, nehme ich diese Aussagen als Standpunkt der Partei eben so an. Und exakt diese Aussagen werden dann an die legalen Waffenbesitzer weitergegeben.

      Die Wahlempfehlung wird in diesem Fall eindeutig: „Macht Euer Kreuz bitte woanders hin !“

      So einfach ist das. Nach Jahren der Hetze haben die rechtstreuen, vollkommen unschuldigen und unbescholtenen Bürger die Schnauze von dieser ideologischen Dünnpfiffdemagogie voll.

      Und zwar gestrichen !

      (Pardon my french)

  15. Laszlo

    Marc, super geschrieben. Leider ist der Schaden durch die Schramm angerichtet…Ich denke aber, dass wenn Diehl, Kraus Maffei, MBB, HK, Rheinmetall und andere entsprechende Spenden für die PP rüberkommen lassen, die Julia promt umformuliert und sagt…“wir haben die verwirrten Waffenverbieter verabschiedet und sind auch ihre Pazifistenkonsorten losgeworden“
    So ist Politik….ich habe es schon mal gesagt, nur wollte mir damals keiner glauben oder zuhören; gegen Krötenwurzschleim hilft keine edle Klinge!

  16. Burkhard

    Kein Politiker hat je von sich behauptet Sachverstand zu besitzen. Den haben (oder auch nicht!!) die Wasserträger.
    Liebe Julia, geh‘ in Dich und eigne Dir Sachverstand an. Das schützt Dich davor jemals sagen zu müssen „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“.

  17. Matthias Richters

    He Marc,
    danke für diesen tollen, offenen Brief. Leider ist es wohl so, das Waffenbesitzer und Sportschützen in der öffentlichen Meinung als potentielle Amokläufer oder gefährliche Irre dargestellt werden könnten. Sachlich ist es selten im Blätter oder Medienwald. Da könnte man ja auch alle Motorradfahrer, Sportwagenfahrer als als Straßenrowdys mit Killerpotential darstellen. Oder jeden Internetuser als Kandidaten für Sex mit Aliens. Sachlich argumentieren und nicht polemisieren das ist die Kunst. Danke für die Infos
    Gruß Matthias

  18. David Schiller

    Marc gebührt großer Dank!
    Auch unabhängig vom Thema könnte sein Brief an Julia Schramm als ein Musterbeispiel für eine zivilisierte politische Auseinandersetzung unter gebildeten Menschen eingehen – eine Art des Dialogs, die leider viel zu wenig in der heutigen Politik-Landschaft vorhanden ist. Stattdessen beherrschen populistische Forderungen, mangelnde Sach- und Fachkenntnis, Schubladen-Denken und das Diffamieren von Menschen mit anderen Meinungen das „Politikgeschäft“. Ich bin kein Pirat, habe aber seit mehr als vier Jahrzehnten sowohl dienstlich und privat mit Waffen zu tun. Beruflich mußte ich mich in dieser Zeit immer wieder mit den unterschiedlichsten Formen des Gewaltphänomens beschäftigen. Trotzdem oder gerade deswegen setzte ich mich für ein besseres, gerechteres Waffengesetz ein, dass einem demokratischen Rechtsstaat würdig ist und nicht die Forschreibung diktatorischer Gesetzgebungen der deutschen Geschichte darstellt – denn nichts anderes ist das derzeitige WaffG. Ob ich die Piraten bei den nächsten Wahhlen wählen oder auch anderweitig unterstützen werde hängt davon ab, ob sich diese Partei weiterhin als das dringend notwendige Korrektiv der jetzigen erstarrten Parteienlandschaft erweist oder ob sie zur Plattform von versprengten und frustrierten linken oder grünen Ideologen wird.

    Aber wie es auch sei – die bisher geleistete Arbeit der AG Waffenrecht ist mehr als beachtlich, sie ist vorbildlich für eine demokratische Meinungsbildung auf Faktenbasis – und das trotz aller Wiedrigkeiten wie Trolle und Störenfriede anderer Art. Chapeau!

  19. Karlo

    Bei der Wahl in NRW habe ich die Piraten gewählt. Warum…. nun weil ich von der AG Waffenrecht und dem Leitmotiv „Für die Bürger“ überzeugt war. Die restlichen „Querelen“ die in so einer neu gegründeten Partei nun mal sind, haben mich kalt gelassen.

    Jetzt muss ich feststellen, dass mal wieder die politischen Dünnbrettbohrer versuchen die Oberhand zu gewinnen, weil es ja einfacher ist, was nachzuplappern um damit der Konfrontation aus dem Weg zu gehen.

    @simarillionToni: Auf Ihre Quintessenz:“Kann ja mal passieren….“ möchte ich Georg Christoph Lichtenberg zitieren:
    Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert.
    Und mehr als das Blei in der Flinte, das Blei im Setzkasten.

    Wenn also ein BuVo eine Aussage macht, dann muss er sich im Klaren sein, dass dies in Blei gegossen wird.

    Den Piraten hätte ich schon längst den Rücken zugewendet, wenn nicht ein unermüdlicher, sachlich fachlich argumentierender Marc in ihren Reihen wäre (ich weiß, es gibt deren mehere….).

  20. Reimar Oelte

    Dem Brief ist eigentlich nichts hinzuzufügen als 100% Zustimmung.

    Ich bin den Piraten damals aus dem gleichen Grund beigetreten und bin inzwischen durch diese latente Diskriminierung am überlegen ob die Piraten noch zu ihren Idealen stehen oder ob es Zeit ist von Bbord zu gehen.

  21. Markus Sattler

    Meine Stimme hast Du, warum sollen wir Deutschen immer kuschen, immer klein beigegeben ? Ich will als EU Bürger das selbe Recht auf SV wie ein Schweizer, Österreicher oder Tscheche !

    Markus Sattler

    • Marc

      Hallo Markus,

      mir und der AG Waffenrecht geht es nicht um Selbstverteidiung. Dafür sind Waffen nicht da.

      Zudem leben wir in einem verhältnismäßig sicherem Land. Da braucht es genau so wenig eine Gängelung der Sportschützen, so wie es keine Notwendigkeit für eine Volksbewaffnung gibt.

      Vergleiche mit anderen Ländern sind immer problematisch, weil es immer kulturhistorische Unterschiede gibt.

      Das ist zumindest meine persönliche Meinung.

      Gruß,
      Marc

    • Markus Sattler

      Lieber Marc,
      Auch die Schweiz, Österreich und die Tschechoslowakei sind keine „gefährlichen“ Pflaster. Aber doch ist es einem normalen bürger dort möglich, Waffen zu erwerben, besitzen, zu führen und zu nutzen.
      Sportschütze oder Jäger, hin oder her, das Märchen von bedürfnisumfassten Zweck gibt es doch erst seit 72, Waffen sind genauso Gegenstand eines Schutzbedürfnisses (wie Wachhund, Alarmanlage, abschließbare Haustür) oder einer Passion (wie Briefmarken, Uhren oder Kronkorken) oder eben Kompensation für irgendwas ( wie Porsche, Boss Anzug oder der Pool hinterm Haus).
      Meiner Meinung nach muss man sich, wenn man sich mit dem Umgang mit Waffen und den Gesetzen dazu beschäftigt, sich ALLES ansehen, nicht nur den Jäger und Sportschützen Teil.
      Think Big! Wenn selbst du dir nIcht vorstellen kannst, das theoretisch alle Deutschen sich eIne Waffe zulegen dürften, bis du in meinen Augen nicht revolutionär genug für dIe AG WR…
      Nicht von Anfang an klein beigegeben, das unmögliche fordern um das maximal mögliche zu erreichen.
      MS

    • Marc

      Ich akzeptiere deine Meinung, aber teile sie dennoch nicht. Wer eine Waffe erwerben will, der möge bitte in einen Schießsportverein gehen, oder die Jägerprüfung ablegen.

      Handhabung mit Waffen will gelernt sein. Und sicher aufbewahrt müssen sie auch sein.

      Diese Ansicht teilt auch die AG Waffenrecht, insofern möchte ich was das angeht gar nicht revolutionär sein.

      Und die USA kannst du mit Deutschland nicht vergleichen.

      Tote mit Schusswaffen in DE: ~900
      Tote mit Schusswaffen in den USA jedes Jahr: >10.000

      Äpfel und Birnen und so…

    • Markus Sattler

      Ok, „einfach so“ ist vielleicht etwas Platt, da gebe ich dir recht. Aber analog dem Führerschein könnte sich der europäische feuerwaffenpass mit diversen Klassen / Kalibern und dementsprechend Prüfungen eingeführt werden…dort mit Bedürfnis Jäger, Sportler, SV, dienstlich/beruflich…

    • Markus Sattler

      Und das Land of the Free and the home of the brave hab ich gar nicht erwähnt…

    • Malermeister Schiele

      „nicht um Selbstverteidiung. Dafür sind Waffen nicht da.“

      Ist das ein Scherz?

    • Marc

      Nein. Waffenbesitz hat _für mich_ nichts mit Selbstverteidigung zu tun, sondern mit Sport.

    • Malermeister Schiele

      Das ist legitim. Es gibt ja verschiedene Motive für den legalen Privatwaffenbesitz.
      Aber die Feststellung „Dafür sind Waffen nicht da“ ist objektiv grob falsch. Ganz im Gegenteil eignen sich Schußwaffen hervorragend für Abschreckung und Selbstverteidigung.

      Hoffentlich wird das von den Piraten auch programmatisch so kommuniziert, sonst wird man eine Menge Sympathisanten verlieren; in Deutschland wie in Österreich. Denn gerade vom Piraten erwartet man sich ein Starkmachen für die Rechte des wehrhaften, gesetzestreuen Bürgers.

      Die erlaubte Schachtel .22lr im eigenen Heim als Unterscheidung zu Grün wird sicher nicht reichen…

  22. evil eyed

    Hi,
    bezüglich SV sollte aber mal die Statisken der Bundesstaaten der USA genau betrachten die kürzlich CCW eingeführt haben -> sinkende Kriminalitätsrate!
    Auf der ERC in Bulgarien erzählt jemand das kürzlich in seinem Heimatland auch CCW zulässig ist, da in den ehemaligen Ostblockstaaten die Kohle ja nicht so locker ist.
    Grade das CCWmodel halte ich für sehr gut, keiner muß immer seine Waffe bei sich tragen, aber wer eine zusätzliche Prüfung in allen wichtigen Fragen des verdeckten Führens sowie der rechtlichen Hintergründe ablegt und seines Geisteszustandes ablegt, sollte jederzeit als unbescholtener Bürger eine Waffe bei sich tragen dürfen.
    Gab es im übrigen auch in Deutschland schonmal, die Jäger durften das bis ’72 oder ’73 und da waren auch keine wilden Schießereien an der Tagesordnung.

    • Marc

      Wie schon gesagt: Vergleiche zwischen Ländern machen in meinen Augen wenig Sinn und die Gesetzeslage in Deutschland vor 72 ist mir ebenfalls bekannt. Bedürfnis hin oder her… die Handhabung einer Schusswaffe will gelernt sein. Deswegen bin ich dagegen, dass sich jeder einfach so eine Knarre kaufen kann.

  23. Sebastian Sierocks

    Ich bin geradezu entsetzt was ich da bei Heise lesen musste.
    Ich hatte die Piraten eigentlich als Chance gesehen, von der Verbieteris und Überregulierung sowie der Emotions und Angstgetriebenen Anlassgesetzgebung wegzukommen.
    Alles was ich aktuell lese, steht dem entgegen. Sollte sowas (auch dieser unsägliche Liquid Feedback Antrag, gegen den ich gestimmt habe) jemals offizielle Linie werden, bin ich raus.
    Im Grunde genommen fasste ich das jetzt schon fast als persönliche Beleidigung auf.

  24. bukem

    Hallo,

    hat sich Julia Schram eigendlich mal öffentlich dazu geäußert oder passiert DAS mal wieder nur in der kleinen bereich wo eh keine Presse nachschaut?

    • Marc

      Ich habe von ihr keinerlei Reaktion erhalten, obwohl das per Twitter sehr leicht möglich wäre. In der letzten BuVo Sitzung wurde das soweit ich weiß ebenfalls nicht thematisiert. Ich weiß auch nicht, ob sie meine Kritik gelesen hat, oder teilt… oder ganz kurz: Nein, keine Ahnung. :-(

    • Karlo

      Was kann man denn noch unternehmen, außer dieser Dame direkt zu schreiben? Wie kann man deren Aussage weit unter den Piraten streuen und eine aussagfähige Meinung dazu erhalten?
      Denn eins ist wohl klar, wenn hier nicht kräftig gegengesteuert wird und eine klare Aussage der Partei zum Waffenrecht in Bälde kommt. dann werden die Wähler, also auch ich, dieser Partei den Rücken kehren.
      Wenn ich Dich in irgendeiner Weise unterstützen kann, dann sag es. Wenns „geht“, mach ichs!! Grüße Karlo

    • Marc

      Hallo Karlo,

      ich denke nicht, dass eine Position zur Verschärfung des Waffenrechts sich in der Partei durchsetzen kann. Dazu sind auf den Parteitagen einfach nicht genug Trolle. ;-)

      Zudem wurde dieser Beitrag recht weit reichend wahrgenommen, ich denke das dürfte auch Julia Schramm nicht verborgen geblieben sein.

      Ich denke ich werde sie nochmal persönlich anschreiben, um von ihr ein Statement zu erhalten. Vielleicht klappt es ja auf dem direkten Weg.

      Gruß,
      Marc

    • mountainman1977

      Die Paintball spritzen sind laut Gesetz ja auch Waffen. Fallen also auch unter das Schrammsche „Verwirrten“ Problem. Ausserdem ist Paintball ja ein real life „Killerspiel“ und muss daher auch noch von den Gutmenschen verboten werden. Oh, Paintball ist ja durch die Auflagen praktisch in .DE schon verboten.

      Warum zur Hölle kann man den Schützen denn nicht einfach Ihr Hobby lassen ? Das Gefährdungspotential ist statistisch belegt sehr gering.

    • Marc

      Hallo Checker,

      schau dir doch einfach mal ein paar der Videos von mir an, wo geschossen wird. Es geht beim Sportschießen mitnichten ums „Ballern“. Es ist ein Präzisionssport und Präzision wird nicht durch „ballern“ erreicht, sondern nur durch ruhiges und hochkonzentriertes schießen.

      Kannst auch gerne mal einfach auf einen Schießstand gehen und es dir ansehen, bevor du einfache Pauschalisierungen vertrittst.

      PS: Auch Painball-Markierer unterliegen dem WaffG. Und auch beim Paintball-Sport gibt es in Deutschland durch das WaffG große Einschränkungen, die absolut widersinnig sind.

  25. +1

    Ich bin kein Sportschütze und kein Waffenbesitzer, aber die Argumente der AG Waffenrecht klingen schlüssig. Sie verdient es, dass man sich vernünftig mit ihr auseinandersetzt, und sie nicht abwertend in Aufzählungen wie „Neue Rechte, Nukularia, Spackeria und andere Verirrte“ packt . (Do you see what I did there?)

  26. Gernial

    Hm, mit 15 hab ich Risiko als „Kriegspiel“ mal entsorgt gehabt, später dann es als „Pazifist“ gespielt (niemanden angreifen) und dann hab ich ein eigenes Spiel daraus entwickelt ohne Kampf. Bin wohl als Schachspieler letztlich auch „Symbol“-Krieger. Aber wenn es um die Realität geht, finde ich, ist eine intensive und differenzierte Debatte sehr nötig. Die Medienlandschaft versucht immer wieder mit „Breitseiten“ zu punkten beim Leser. Solange man bei einem rechtsstaatlich verwurzelten Sportschützenverein lernt verantowrtungsbewußt mit dem „WeHrkzeug“ umzugehen, sehe ich nicht soo die Probleme (auch wenn mich selbst niemand dazu kriegen würde da mitzumachen). Dass Waffen gelegentlich „missbraucht“ werden, kann man nicht vermeiden. Einer meiner Mitschüler (ein Sportschütze) erschoss sich mit seiner Waffe (bei der Beerdigung behielten die Eltern die Mär bei, er habe sich beim Reinigen aus versehen getötet). Ansonsten wäre es halt der Zug gewesen, wie bei seinem Freund. Die Ursachen für Gewalt gegen sich und andere liegen nicht in den Waffen. Soviel ist mal sicher. Freilich sollte man den Zugang nicht so leicht ermöglichen. Jede „günstige“ Gelegenheit sorgt für mehr Missbrauch. Wo man die Spirale der Gewalt und Aufrüstung durchbrechen kann, sollte man dies meines erachtens nach tun. Englische Polizisten etwa trugen deshalb ewig lange nur Knüppel, keine Schusswaffen und in Australien hat man anscheinend erfolgreich „abgerüstet“ nach einem Amoklauf in den 90ern (?).

    Was allerdings das Statement von Julia betrifft, sollte man das auch im Kontext eines lockeren Gespräches sehen, wo es um ganz andere Dinge ging. Es ist mir nicht ersichtlich, dass es ein gezieltes Statement gegen die AG Waffenrecht ist nur weil zufällig die Begriffe Recht und Waffen auftauchten. Ich persönlich vermute mal, es ging ihr um diese ganzen Waffenlobbyisten nach (schlechtem) amerikanischen Vorbild. Letztlich wird sie wohl selbst irgendwo/irgendwann mal sagen müssen was/wie sie das genauer meinte oder man wird schauen müssen was sie sonst noch wo so zu der Thematik vom Stapel ließ.

    Zu den Statistiken: Es hat sich viel getan in den letzten 30 Jahren. Mein Vater war bei der Kripo und ich hab da so manches mitbekommen. Einzelne Verbrechergruppen haben massiv aufgerüstet. Diverse Waffenfunde (auch bei Hehlern) sprechen da eine klare Sprache. Statistiken sind nicht zwingend aussagekräftig, werden doch manchmal die Erhebungsgrundlagen geändert oder mehr bzw. weniger Fälle erfaßt. In Hessen hatte es die Regierung Koch mit entsprechenden Tricks geschafft, das Verbrechen etwas wegzuretuschieren (passend zur jeweiligen Wahl). Dass Medien durch Auswahl von Themen, Fällen usw. die Wahrnehmung von Wahrscheinlichkeiten verändern ist freilich IMMER richtig. Da können sie aber wenig für. Da hilft nur „Medienkompetenz“ dieses Phänomen zu erkennen und es für sich etwas zu negieren ;)
    PS: Medienschelte ist auch so ein beliebtes Spielchen, das am eigentlichen Thema vorbei führt…

    lg Pirat Gernial

    PSS: Wer bei einem Thema meint, er müsse erwähnen, dass er ansonsten Konsequenzen ziehen würde (Austritt, Rücktritt usw.), muss sich fragen lassen, was er damit beabsichtigt. Überzeugung durch (vermeintliche) Erpressung? Überreden durch Mitleids-Erheischung? Aufmerksamkeit durch (vermeintliche) Angstmacherei? Wenn man irgendwann erkennt, dass die Menge der Gemeinsamkeiten nicht mehr aus reicht, geht man halt einfach und schaut sich neu um in der Parteienlandschaft. „Panta rei“, sagte man früher, heute eher „Alles bleibt anders“;)

    • Marc

      Hallo Gernial,

      ich teile deine Ansichten, möchte aber noch etwas dazu sagen, dass Julia Schramm das möglicherweise in einem lockeren Gespräch gesagt hat.

      Ich denke das war schon gezielt aus ihrer Wahrnehmung heraus, weil Peukert und der Bundesbernd bereits ähnlich negativ gegen die AG geschossen haben. Bernd weniger, aber Klaus dafür um so mehr.

      Insofern ging das in meinen Augen gezielt gegen uns und ich fand es beleidigend. Es war sicherlich nicht gegen amerikanische Waffenlobbyisten gerichtet.

      Wenn es so wäre, hätte sie aber auch jede Möglichkeit gehabt das klar zu stellen, aber ich habe von ihr nichts dazu gehört. Ich habe ein wenig die Eindruck, sie scheut den Dialog, warum auch immer…

  27. Gernial

    Ich bin übrigens GEGEN jedwedes Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit (Aufrüstungsspirale stoppen) und finde, dass so mancher ältere Jäger (wie Autofahrer) seine Eignung öfter unter Beweis stellen sollte ;) Ein seniler Jäger schoß meinem (herzschwachen) Nachbarn fast das Gehör weg, als dieser ihn bitten wollte, das Grundstück zu verlassen, von dem er aus agierte. Tags drauf war er wieder da und legte von meinem Grundstück aus an (Ortsrandlage). Erst die Intervention seines Sohnes stoppte ihn schließlich. Ich kenne mich nicht mit dem US-Waffengebrauchsrecht aus, aber dort hätte man ihn vermutlich über den Haufen schießen dürfen ;) Der alte Mensch kann ja freilich nichts für den Abbau seiner geistiger Fähigkeiten. Aber man sollte meines Erachtens nach schon den Übergang zum Verlust der Verantwortungsfähigkeit etwas im Auge haben.

    • Marc

      Hallo Gernial,

      als Sportschützen führen wir unsere Waffen so oder so nur auf dem Schießstand, oder in den eigenen vier Wänden (zum reinigen z.B.). Die Waffen müssen beim Transport ins Schützenheim in einem abschließbaren Koffer oder in einem Gewehrfutteral mit Vorhängeschloss gesichert in den Kofferraum. Das ist so Vorschrift und zumindest alle, die ich kenne halten sich auch daran, sonst sind bei einer Kontrolle die Waffen nämlich weg.

      Zur Jagd kann ich nicht viel sagen, da ich kein Mitglied der AG Jagd bin, sondern nur bei der AG Waffenrecht.

      Gruß,
      Marc

  28. Martina

    Wenn ein Jäger senil wird, sollte sein Umfeld so menschlich wie möglich reagieren um ihn zur Abgabe seiner Waffen zu bewegen, zumindest zur Aufgabe der tatsächlichen Gewalt. Das heist, zukünftig hat der Sohn oder der Enkel den Schlüssel zum Waffenschrank (wenn sie auch Jäger sind). Aber das Umfeld muss dafür sorgen, dass dies unmittelbar geschieht. Das ist das gleiche bei Sportschützen, Autofahrern, Sportfliegern, etc. Im übrigen darf innerhalb von Ortsgrenzen ohne besondere Erlaubnis nicht gejagd werden. Diese Negativbeispiele werden aber oft nur dazu benutzt um die Jäger als Gruppe zu diskreditieren.

    • Marc

      Hallo Martina,

      das wäre z.B. eine sinnvolle Ergänzung zum aktuellen Waffengesetz. Wenn jemand physisch oder psychisch nicht mehr in der Lage ist mit den Waffen sachgemäß umzugehen, dann sollte der Zugriff auf diese Waffen eingeschränkt werden. Um hier aber nicht in eine Enteignungs-Situation zu kommen, wäre der einfachste Weg es so zu handhaben, wie früher bei den Erben von Waffen: Waffenbesitz ja, Munitionserwerb nein. Das wäre sicher und würde beide Seiten berücksichtigen.

      Gruß,
      Marc

    • Marc

      Nun, ich habe nichts anderes erwartet. Zumal mich die Dame auf Twitter nun geblockt hat. Aus dem Augen aus dem Sinn… selbstkritische Reflektion… och warum? „Ich find mich doch total Spitze.“ m(

  29. karrjin

    Ich lache seit einigen Wochen immer sehr herzlich beim dem Scheiss, den die Piraten so abziehen – besonders „AWSUM!1“ Julia… daher finde ich es umso verblüffender und erstaunlicher, hier soviel Vernünftiges zu lesen. Du hast offensichtlich mehr von Demokratie verstanden als Julia, was wohl nicht schwer ist aber trotzdem: Respekt!

    Besonders schön auch die Aktion, dich zu blocken und so – Basisdemokratie und „einfach über alles reden“ hm?

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