Die Folgen eines Verbots von Schusswaffen in Privatbesitz

Normalerweise sollten wir denken: „Je weniger Waffen es gibt, umso weniger Verbrechen können damit begangen werden“. Das klingt auf den ersten Blick absolut logisch, aber Beispiele wie England, Australien, sowie die USA und Kanada belehren uns eines besseren. In verschiedenen Statistiken wurde festgestellt, dass liberale Waffengesetze die Kriminalität senken und restriktive Waffengesetze die Kriminalitätsraten von Delikten mit Schusswaffen steigern. Verblüffend, aber bei näherer Betrachtung auch logisch.

Durch ein Waffenverbot wird – ähnlich wie bei der Prohibition – künstlich ein illegaler Markt geschaffen, der durch den Risikoaufschlag mit lukrativen Gewinnen lockt. Der Staat hat ab diesem Moment die rechtsstaatliche Kontrolle über den Waffenerwerb verloren. Die Nachfrage am illegalen Markt steigt zugleich rapide an, dem entsprechend vergrößert sich auch das Angebot und der Markt wächst. Da es sich bei den erworbenen Waffen um illegale und somit nicht registrierte Waffen handelt, werden dieses Waffen vermehrt bei kriminellen Machenschaften eingesetzt, wie es ab 1997 in England zu beobachten war. Dort stieg nach dem Verbot von Faustfeuerwaffen innerhalb von 6 Jahren die Mordrate stark an, von etwa 12 Morden je 100.000 Einwohner pro Jahr auf etwa den Wert von 15. Ganz anders im US Bundesstaat Florida: Hier sank die Mordraten nach Einführung des „right-to-carry law“ die Mordrate über die Jahre um etwa 50 Prozent.

Diese Statistiken müssen allerdings immer für sich betrachtet werden und können nicht ohne weiteres auf andere Länder übertragen werden. Jede Gesellschaft ist unterschiedlich, was sich auch auf den Umgang mit Waffen auswirkt. Es gibt einen schönen Film von Michael Moore, der sich in „Bowling for Columbine“ thematisch mit dem Massaker an der Columbine Highschool beschäftigt. Der Film befasst sich auch mit dem Thema Waffenrecht und stellt letztendlich fest, dass die Anzahl der Waffen in einem Land nicht der Grund ist, weswegen Waffenmissbrauch existiert. Moore macht unter anderem die irrationalen Ängste einer Gesellschaft dafür verantwortlich, die in den USA zu einem großen Teil von den Medien und dem System an sich geschürt werden. Das Phänomen kennen wir im Zusammenhang mit Amokläufen auch hier in Deutschland, die auch eine Reihe von Verschärfungen des Waffenrechts zur Folge hatten.

„Ein Staat ist nur immer so frei wie sein Waffengesetz“, sagte Gustav Heinemann, in meinen Augen einer der wirklich großen deutschen Bundespräsidenten. Ganz so sehe ich es nicht, ich denke viel mehr, dass der Staat ein an die realistschen Verhältnisse der Gesellschaft angepasstes Waffenrecht braucht. Auch dies erfordert, wie ich im vorherigen Beitrag bereits geschrieben habe, eine Versachlichung der Diskussion.

Quellen:

[1] Justfacts Guncontrol (englisch)

Waffenverbote beruhigen das Gewissen, aber sie nutzen nichts

Es ist ewig die gleiche Laier. Menschen kommen durch Waffen um und sofort muss das Waffenrecht verschärft werden, völlig „alternativlos“ natürlich. Ich sage: Es ist Augenwischerei. Leider haben unsere Politiker einen erneuten Anlass gefunden heuchlerische Maßnahmen zu diskutieren: Die rechtsradikal motivierten mutmaßlichen Tötungsdelikte der „Zwickauer Zelle“. Ein konkreter Vorschlag ist großkalibrige Pistolen, oder sogar alle großkalibrigen Waffen für Sportschützen zu verbieten. Aber wird das zukünftige Gewalttaten mit Schusswaffen verhindern? Nein, denn selbst wenn alle Waffen verboten würden, gäbe es immer noch einen illegalen Markt. Es ist genau wie bei der Drogenpolitik: Die Prohibition verhindert nicht, dass Drogen konsumiert und illegal gehandelt werden.

Der Erwerb von Schusswaffen ist derzeit mit sehr strengen Auflagen versehen: Es Bedarf eines Bedürfnisses (z.B. Jagd, Sportschütze, Sammler) und einer Eignung (Sachkundenachweis), zudem muss eine sichere Verwahrung der Waffen gegeben sein (genormte Waffenschränke für Kurz- und Langwaffen). Das Bedürfnis wird fortlaufend geprüft und die Aufbewahrungen können durch die Waffenbehörden unangemeldet inspiziert werden. Ein Verstoß bei der sicheren Verwahrung der Waffen ist eine Straftat und kann mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Zudem folgt bei Verstößen eine Aberkennung der waffenrechtlichen Erlaubnis und die Waffen werden eingezogen. Alle Waffen werden behördlich registriert, über das Register wird auch nachgehalten, wer welche Waffe wann an wen verkauft hat. Das Waffengesetz ist in Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern als sehr streng einzustufen. Den gesamten Beitrag lesen

Game Review: Bulletstorm

Ich spiele zur Zeit mal wieder einen klassischen Ego-Shooter mit dem wohlklingenden Namen „Bulletstorm“. Nachdem ich ausreichend Zeit mit dem Spiel verbracht habe (3 mal durchgespielt ^^), nun meine bescheidene Meinung zu diesem Shooter. Vorweg muss ich allerdings noch sagen, dass ich mir nicht die Deutsche, sondern die Englische UNCUT Version des Spiels geholt habe. Meine Aussagen beziehen sich also definitiv auf die UNCUT Version. Schließlich bin ich erwachsen, da muss ich mir nicht die derbst beschnitte USK 18 Version kaufen, wo teilweise so viel geschnitten ist, dass die Dialoge der Hauptcharaktere keinen Sinn mehr ergeben. Albern, echt albern.

Allerdings möchte ich auch ganz zu Anfang klarstellen: Das Spiel „Bulletstorm“ ist in der UNCUT Version nichts für zarte Gemüter und sollte definitiv nicht von zu jungen Spielerinnen und Spielern gespielt werden, es hat eine PEGI 18+ Wertung und das hat auch seine absolute Berechtigung. Was die dargestellte Brutalität angeht ist diese nämlich – zumindest für mein persönliches Empfinden – schon recht heftig. Wäre es heftiger würde ich das Spiel trotz des wirklich innovativen Gameplays als geschmacklos bezeichnen. Aber nun zur Sache.  Den gesamten Beitrag lesen